Verena Roßbacher wurde für ihr Buch „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch) mit dem Österreichischen Buchpreis 2022 ausgezeichnet.
Die Jury begründet dies mitunter wegen ihrer einzigartigen Frauenfigur als Romanheldin: „[…]Eine desolat-komische Frauenfigur und damit literaturgeschichtlich eine Rarität. Denn komische Frauen haben es schwer bei der Leserschaft. Verena Roßbacher ist es gelungen, mit ihrer Charly Benz nicht nur eine Figur zu schaffen, die man nie mehr vergisst. Sie gesteht ihr auch eine geradezu unglaubliche Persönlichkeitsentwicklung zu. Aus der schrulligen Außenseiterin mit einem Faible für Werbeclips aus den neunziger Jahren (Mon Chéri!) wird im Verlauf dieses rasant lustigen Romans eine Vorreiterin alternativer Lebens- und Liebesmodelle. Nicht nur gibt es auf einmal drei potenzielle Väter für ein Baby. Auch wird ein schwerkranker Mann angstfrei in den Tod begleitet.“
(c) Kiepenhauer & Witsch
Der Debütpreis ging an Lena-Marie Biertimpel für den Titel „Luftpolster“ (Leykam Verlag). Mit dem Werk gelang der Autorin ein Debüt, welches eindringlich, wuchtig und zärtlich zugleich ist. Begründet wurde die Verleihung durch die Jury mitunter deshalb: „Die Geschichte pendelt zwischen dem Jetzt und „vor monaten“ und „vor jahren“. In diesen Rückblenden erfahren wir von Peaches schwieriger Beziehung zu ihren Eltern, von denen sie mittlerweile weit entfernt wohnt Und wir lernen ihren Freund Johnny kennen: „vielleicht waren messer unsere worte und küsse fäden, mit denen wir gegenseitig unsere wunden nähten“. Absolute Kleinschreibung – bis auf die Namen –, keine Anführungszeichen bei direkter Rede und Kürzestkapitel formen die Geschichte, die so ihren ganz eigenen, poetischen Sound entwickelt.“
Die Verleihung fand zum Auftakt der Buch Wien-Woche vor rund 170 geladenen Gästen im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz statt. Durch den Abend führten Dorothee Hartinger und Philipp Hauß.