Film
Im Haus
25.10.2020
Fracto Experimental Film Encounter
Fracto Experimental Film Encounter
Fracto Experimental Film Encounter geht in die 4. Edition und lädt von 22. bis 25. Oktober 2020 ein, im Berliner ACUDkino der experimentellen Filmkunst zu frönen.
Der Film to forget der österreichischen Künstlerin Lydia Nshia schlägt im Abspann retrospektiv eine mögliche Lesart vor, denn die formelähnlichen Bezeichnungen benennen das analoge, bereits abgelaufene Super-8 und 16mm Filmmaterial, auf dem die Regisseurin gedreht hat. Durch diese Verwendung außerhalb der veranschlagten Gebrauchsdauer kommt es zu Leerstellen, zu überraschenden Aussetzern und Flecken auf dem entwickelten Negativ, die sich ins digitalisierte Positiv übertragen haben.
Die Bedeutung des Erinnerns und der Gedächtniskultur ist schon seit längerem Thema nicht nur der Kulturwissenschaften. Dabei stellt sich mittlerweile verstärkt die Frage der Speicherung auf adäquaten Medien: Server-Cloud oder analoges Material im Tiefspeicher? Was und wie viel ist durch Umkopieren und Digitalisierung eigentlich bereits verloren gegangen? Was bedeutet das für eine westlich zentrierte Kultur, die krampfhaft um die Archivierung von Daten und Dingen bemüht ist? Lydia Nsiah geht dieser komplexen Fragestellung auf künstlerisch-forschende Weise nach, indem sie ein gewohntes „Setting“ dafür heranzieht. Anhand des Genres „Reisefilm“ macht sie Aufnahmen, die dem kollektiven Gedächtnis schon eingeschrieben scheinen: Eine Fahrt durch eine mediterrane Landschaft; Vögel am Wasserlauf; aus vulkanischem Gestein aufsteigende Dämpfe; die Skyline einer modernen Großstadt.
Details zur Filmvorführung von to forget finden Sie in Kürze hier.
Mit Unterstützung des Österreichischen Kulturforums Berlin.