Konzert
Im Haus
29.04.2024
PIONIERE IM EXIL – Konzertabend
PIONIERE IM EXIL – Konzertabend
Der Konzertabend „Pioniere im Exil“ stellt acht durch das nationalsozialistische Terrorregime vertriebene Komponisten in den Mittelpunkt und bietet eine Bühne für die Wiederentdeckung ihrer oft zu Unrecht vergessenen Werke. Oftmals hatte die neue Heimat einen großen Einfluss auf die Kompositionen gehabt, und so finden sich in einigen Stücken auch Einflüsse aus dem Jazz und der amerikanischen Folkmusik wieder. Die Stücke wurden in Archiven und Bibliotheken entdeckt und bisher nur in New York aufgeführt. Das Projekt Pioniere im Exil bietet dem deutschen Publikum die einmalige Gelegenheit, diese selten aufgeführten Stücke live zu erleben. Aber nicht nur die Flucht ins rettende Exil eint die Komponisten, sondern auch ihre Mitgliedschaft bei der heute noch bestehenden Internationale Gesellschaft für Neue Musik.
Die Internationale Gesellschaft für Neue Musik wurde 1922 in Salzburg im Rahmen des ersten Internationalen Kammermusikfestival begründet. Das Musikfestival konzentrierte sich auf zeitgenössische Kompositionen und schlug bewusst eine modern-avantgardistische Richtung ein, was damals aus konservativen Kreisen durchaus kritisiert wurde.
Ergänzt wird die Riege der acht Männer um die leider fast gänzlich vergessene Komponistin Charlotte Schlesinger. Sie war eine Schülerin Paul Hindemiths, dessen Werke ebenfalls Teil des Abends sind. Schlesingers Streichquartett wurde 1929 mit dem Beethoven-Stipendium der Stadt Berlin ausgezeichnet. Sie emigrierte über Prag und Kiew nach Amerika.
Abseits von Charlotte Schlesinger und Paul Hindemith wird es auch Streichquartette, Lieder und Klavierstücke von Wilhelm Grosz, Hugo Kauder, Egon Lustgarten, Paul Pisk, Rudolf Reti, Karl Weigl und Egon Wellesz zu hören geben.
Interpretiert werden die Stücke der neun Komponist:innen vom Diplomatischen Quartett, bestehend aus Matthias Hummel, Felix Klein, Waltraut Elvers, Gabriella Strümpel – sowie dem österreichischen Pianisten Gottlieb Wallisch und der amerikanischen Sopranistin Alexis Rodda.
Einführung: Dr. Albrecht Dümling
Mehr Informationen zum Programm sowie zu den Komponist:innen und Interpret:innen finden Sie hier.
Der Abend ist der Auftakt einer Konzertreihe, die am 2. Mai in München und am 6. Mai in Frankfurt fortgesetzt wird.
Organisiert wurde die Konzertreihe durch die Theaterkompanie Elysium – between two continents und die Lahr von Leïtis Academy & Archive in Unterstützung mit dem Leo Baeck Institut New York / Berlin. Ein weiterer Partner ist musica reanimata.
Mit Unterstützung des Österreichischen Kulturforums Berlin.