Lesung
Haus für Poesie Berlin
17.10.2023
Seht zu, dass ihr wach bleibt. Poesie lesen von: Ingeborg Bachmann
Seht zu, dass ihr wach bleibt. Poesie lesen von: Ingeborg Bachmann
Knaackstr. 97 10435 Berlin
Anlässlich des 50. Todestags Ingeborg Bachmanns hat das Haus für Poesie Dichter*innen aus vier Ländern und unterschiedlichen Literaturtraditionen eingeladen, Bachmanns Lyrik einer kritischen Relektüre zu unterziehen und auf ihre heutige Gültigkeit und Strahlkraft hin zu befragen.
„Daß Dichten außerhalb der geschichtlichen Situation stattfindet, wird heute wohl niemand mehrglauben“, konstatierte Ingeborg Bachmann (geboren 1926 in Klagenfurt, gestorben 1973 in Rom) in der ersten ihrer Frankfurter Poetikvorlesungen im Jahr 1959: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ Die Verantwortung, ja sogar Verpflichtung zur Reflektion des Zeitgeschehens und Aufklärung der Gesellschaft nimmt in ihrem Schreiben einen zentralen Stellenwert ein, eng verbunden mit der Erneuerung der Sprache durch neues Denken: „Einen einzigen Satz haltbar zu machen, / auszuhalten in dem Bimbam von Worten.“
Schlagartig berühmt wurde Ingeborg Bachmann mit Erscheinen des Gedichtbands Die gestundete Zeit (Frankfurter Verlagsanstalt 1953), dessen Verse ikonisch geworden sind für die Dichtung der Nachkriegszeit: „Der Krieg wird nicht mehr erklärt, / sondern fortgesetzt. Das Unerhörte / ist alltäglich geworden.“ Zahlreiche Veröffentlichungen folgten, 1956 der Gedichtband Anrufung des Großen Bären (Piper Verlag), später vor allem Hörspiele, Prosa und Essays.
Seit 1977 wird ihr zu Ehren jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt vergeben.
In Lesung und Gespräch: Mátyás Dunajcsik | Ana Rocío Jouli | Caca Savić | Lea Schneider
Moderation: Asmus Trautsch