Als Biologin erforscht Luise weitgehend unbekanntes Terrain tief unter dem Meeresspiegel. Doch auch die familiären Abgründe ihres Privatlebens drängen darauf, erforscht zu werden.
Luise ist klug und unabhängig. Die junge Frau hat sich als Meeresbiologin einen exzellenten Ruf erarbeitet, ihr Spezialgebiet: die Meerwalnuss, eine geisterhaft illuminierte Qualle im Dunkel der Ozeane. Als Luise für ein Projekt mit einem renommierten Tierpark nach Graz reisen soll, zögert sie nicht lange. Doch Graz, das ist auch ihre Heimatstadt, da ist die Wohnung ihres abwesenden und plötzlich erkrankten Vaters. Und dort ist die Geschichte einer jahrelangen Sprachlosigkeit und Fremdheit zwischen ihnen.
Soghaft und strömend erzählt die schreibART-Autorin Marie Gamillscheg von der allmählichen Befreiung aus den Zwängen der eigenen Kindheit, des eigenen Körpers und aus den Gesetzen, die andere für einen gemacht haben. Es ist zugleich der Versuch, die Unmöglichkeit einer Beziehung zu erfassen: zwischen Mensch und Tier, Mann und Frau, Vater und Tochter.
