Kategorie
Architektur
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Theater/Tanz
Wissenschaft
Datum
Ausstellung
Japanisches Palais
06.06.2025 – 21.12.2025
Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag
Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag
Palaisplatz 11, 01097 Dresden
Für ein Handwerk braucht es Hände, Material und Werkzeug. Darüber hinaus existieren tradierte Zuschreibungen an das Handwerk, die über das Eindeutige der Tätigkeit, des Berufs oder einer Branche hinausgehen. Die Ausstellung „Mythos Handwerk“ bietet ein Forum für die Auseinandersetzung mit Mythos und Alltag des Handwerks aus unterschiedlichen Perspektiven.
Die Schau ist ein deutsch-österreichisches Kooperationsprojekt des Kunstgewerbemuseums in Dresden mit dem Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main und dem vorarlberg museum in Bregenz. Jede Station untersucht die lokalen Konstellationen und macht die beteiligten Regionen im Kontext der Ausstellung sichtbar. So beleuchtet das Kunstgewerbemuseum die Gegebenheiten des Handwerks in Sachsen und legt einen besonderen Fokus auf die speziellen inklusiven Möglichkeiten des handwerklichen Tuns. Objekte, Bilder und Interviews regen zum Dialog und Mitmachen an.
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Ausstellung
KühlhausBerlin
07.11.2025 – 21.12.2025
Empfehlung: EGON SCHIELE – eine persönliche Begegnung
Empfehlung: EGON SCHIELE – eine persönliche Begegnung
Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin
In einer kalten Oktobernacht des Jahres 1918, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, ist Wien von Krankheit und Hunger gezeichnet. In einem fiebrigen Delirium beginnt Egon Schiele in seinem Atelier ein Porträt von uns zu erstellen, während er uns in ein intensives Gespräch verwickelt. In Rückblenden tauchen wir ein in das Wien der Jahrhundertwende und erleben Schlüsselmomente aus Schieles Leben.
Die Virtual-Reality-Experience „EGON SCHIELE – Eine persönliche Begegnung“ ist nicht nur eine Hommage an Schieles künstlerisches Schaffen, sondern auch eine innovative Möglichkeit, seinem Leben und Denken näherzukommen. Schiele spricht mit uns, stellt Fragen – und unsere Antworten beeinflussen den Verlauf der Handlung. So entsteht eine ganz persönliche, immersive Begegnung mit dem Künstler.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Konzert
mehrere Orte in Deutschland
04.12.2025 – 22.12.2025
Yasmo & die Klangkantine (Deutschland-Tour)
Yasmo & die Klangkantine (Deutschland-Tour)
Yasmo & die Klangkantine sind zurück – mit frischen Tracks, neuem Sound und jener mitreißenden Energie, die sie zu einer der besten Live-Bands des Landes gemacht hat. Nach gefeierten Konzerten und ausverkauften Shows melden sich die wortgewaltige Rapperin und ihre Big Band mit dem neuen Album „Augen zu und durch“ im Gepäck zurück auf einigen deutschen Bühnen. Der unverkennbare Mix aus Rap, Jazz und großer Bläser-Power klingt facettenreicher, mutiger – und trifft wie gewohnt direkt ins Herz und mitten ins Zwerchfell. Das hört man besonders in Songs wie „Das gute Leben“, in dem Yasmo ihren italienischen Lieblingsort besingt.
Tourtermine in Deutschland:
04.12.25 – KOHI Karlsruhe
05.12.25 – Textilmuseum Helmbrechts
20.12.25 – Café Ifni Füssen
21.12.25 – Milla München
22.12.25 – Heimat Regensburg
Yasmin Hafedh a.k.a. Yasmo ist Teil des Netzwerks „CALLIOPE – Join the Dots“ einer Plattform des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten zur internationalen Vernetzung aufstrebender Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.
Musik
Im Haus
16.12.2025
HIDDEN VOICES: Queere Künstler*innen im Dialog
HIDDEN VOICES: Queere Künstler*innen im Dialog
QVIA (Queer Voices in Art) präsentiert „HIDDEN VOICES: Queere Künstler*innen im Dialog“
Erleben Sie die Musik und Geschichten großer queerer Komponist*innen wie Ethel Smyth, Franz Schubert, Frédéric Chopin, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Francis Poulenc und Benjamin Britten – deren queere Identitäten und Lebenswege lange übersehen oder ignoriert wurden.
Die musikalisch-literarische Darbietung verbindet Kunstlieder, persönliche Briefe und Schriften. So werden Gedanken, Liebesgeschichten und der Umgang mit gesellschaftlichen Zwängen dieser Künstler*innen lebendig. Mezzosopranistin Neelam Brader, Pianistin Judith Valerie Engel und Schauspieler Simon Christian entführen das Publikum auf eine emotionale Reise, die weit über die Schönheit der Lieder hinausgeht. Mut, Verletzlichkeit und Stärke der Künstler*innen stehen dabei im Vordergrund.
Nach erfolgreichen Aufführungen beim Kultursommer Wien 2025 und der UK-Premiere im Space Theatre London feiert das Programm nun seine Deutschlandpremiere im Österreichischen Kulturforum Berlin.
Mitwirkende:
- Neelam Brader – Mezzosopran
- Simon Christian – Schauspieler
- Judith Valerie Engel – Klavier
Lesung
Haus für Poesie
17.12.2025
Da sitze ich und schreibe jetzt | Taras Schewtschenko & Mykola Chwylowyj
Da sitze ich und schreibe jetzt | Taras Schewtschenko & Mykola Chwylowyj
Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei), 10435 Berlin
Die Ukraine war im Laufe ihrer Geschichte immer wieder Spielball imperialer Willkür, die die Entwicklung der eigenen Literatur und Sprache hemmte. Der Blick auf das Werk vieler bedeutender ukrai nischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller blieb durch Zensur und verfälschende Eingriff e bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts verstellt.
Im Wieser Verlag sind jetzt in deutscher Übersetzung zwei großzügige Auswahlbände erschienen, die die Leser:innen mit zwei herausragenden Vertretern der ukrainischen Literatur der letzten 250 Jahre vertraut machen: Nun gut, es waren scheinbar Worte nur … von Taras Schewtschenko (geboren 1814 in Morynzi, Ukraine; gestorben 1861 in Sankt Petersburg) und Wahnsinnig liebe ich das Leben von Mykola Chwylowyj (geboren 1893 in Trostianets; gestorben 1933 in Charkiw).
Taras Schewtschenko gilt unbestritten als der größte Dichter seines Landes. „Vater der Nation“ nannte man ihn, sogar „ukrainischer Papst“. Er wurde nicht einmal 50 Jahre alt: 24 davon lebte er in Leibeigenschaft, in die er hineingeboren wurde; zehn Jahre verbrachte er in der Verbannung. Sein Bildnis hing in den Herrgottswinkeln ukrainischer Bauernstuben und war Gegenstand allgemeiner Verehrung. Die heutige Ukraine war damals aufgeteilt zwischen Zarenreich und Habsburgermonarchie. Die spätere Sowjetmacht verstümmelte Schewtschenkos Werk bis zur Unkenntlichkeit – auch weil seine Person und insbesondere seine Gedichte eng mit der ukrainischen Idee und dem Erwachen eines unabhängigen Nationalbewusstseins verbunden waren. In seinen Texten, die in der Nähe zum gesungenen Volkslied entstehen, wird die Ukraine zu einem Ort der Sehnsucht.
„Stille Welt, du süße Heimat, / Meine Ukraine!“, heißt es in einem Gedicht von 1843. Und vier Jahre später schreibt er aus der Festung Orsk, einer Station seiner Verbannung, die folgenden Verse: „… ach, könnt’ ich zur Ukraine / In einen nachtdunklen Garten fliegen.“ Schewtschenko verstand es wie kein Zweiter, das gesprochene, lebendige Wort in seinen Texten zum Klingen zu bringen. Das ins Deutsche zu retten, ist ein nicht ganz leichtes Unterfangen. Einige Gedichte werden in verschiedenen Übersetzungen präsentiert; im Abgleich der Versionen entfaltet sich so erst eine Ahnung vom Reichtum des Originals.
Mykola Chwylowyj wurde drei Jahrzehnte nach Schewtschenkos Tod geboren. Er gehörte der Generation der sogenannten „Erschossenen Wiedergeburt“ an – damit sind jene Künstlerinnen und Künstler gemeint, die unter Stalin unterdrückt, gefoltert oder ermordet wurden. Sein kurzes Leben steht fast sinnbildlich für eine Epoche, in der, wie es Alla Paslawska in ihrem Vorwort schreibt, der „Traum einer kulturellen Selbstbehauptung der Ukraine inmitten revolutionärer Umbrüche“ unter sowjetischer Repression zerrieben wurde. Chwylowyj ist einer der bedeutendsten Autoren der ukrainischen Moderne. Sein Schreiben war geprägt durch eine Abwendung von der russischen Sprache und eine Hinwendung zu einem weltoffenen Europa. Es nahm Einflüsse des französischen Symbolismus und der deutschen Romantik in sich auf.
Sein Name, ein Pseudonym, wirkt wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung; in ihm klingt das Verb „chwyljuwaty“ an, das zweierlei bedeutet: Wogen schlagen und Unruhe stiften. „Chwylowismus“ wurde später zum Schlagwort, das dazu diente, Abweichler von der Parteiideologie zu verunglimpfen. Zwar war Chwylowyj zunächst Kommunist und kämpfte im Bürgerkrieg auf Seiten der Roten, in den Literatenkreisen, in denen er verkehrte, galt jedoch immer: Talent vor Linientreue. Kadavergehorsam blieb ihm fremd, und seine anfängliche Begeisterung wich einer zunehmenden Ernüchterung. Er verfasste Artikel und Pamphlete, in denen er Kritik am russischen Kulturimperialismus übte, und zeichnete verantwortlich für mehrere Zeitschriftenprojekte, die am Ende alle der Zensur zum Opfer fielen. Seinen Namen machte er sich in den frühen 1920er-Jahren mit Novellen. Die Gedichte stehen im Schatten dieser berühmteren Prosa, und doch verrät sich in allen Gattungen das Temperament und Stilempfinden des Lyrikers. In einem seiner Gedichte heißt es: „Meine Sprache, die voll ist von Tücken / Hab ich auf eine Spindel gedreht.“ Chwylowyjs Freitod im Jahre 1933 wurde von manchen als symbolisches Ende der ukrainischen kulturellen Renaissance gedeutet.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Haus für Poesie, des Ukraine Office Austria im österreichischen Außenministerium, des OeAD-Kooperationsbüro Lwiw/Lemberg, des Österreichischen Kulturforums Berlin, des Wieser Verlag Klagenfurt, der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw/Lemberg und des Ukrainischen Instituts in Deutschland
In Lesung & Gespräch Alla Paslawska, Alois Woldan
Moderation Andreas Wenninger
Mehr Informationen: Taras Schewtschenko & Mykola Chwylowyj • HAUS FÜR POESIE