Kunst
diffrakt | zentrum für theoretische peripherie e.V.
05.10.2024
Code Switching/Body Snatching – Ein Symposion des Vereins Zeitschrift Triëdere bei diffrakt
Code Switching/Body Snatching – Ein Symposion des Vereins Zeitschrift Triëdere bei diffrakt
Crellestraße 22, 10827 Berlin
Mehrsprachigkeit lebender Sprechys* ist unter anderem ein körperliches Phänomen. Man muss nicht so weit gehen, biologische Systeme als bloße Medien für sprachliche Angelegenheiten zu sehen, fraglos werden wir aber mehr, als wir meinen, von den Sätzen, Jargons, Terminologien, Phrasen und Grammatiken, die wir benutzen, gebeutelt und getrieben. Während Code-Switching ein Terminus aus der Mehrsprachigkeitsforschung ist und das oft schnelle Wechseln zwischen Jargons, Nationalsprachen, Sozio- und Dialekten bezeichnet, weist Body-Snatching eine transnationale Begriffsgeschichte auf: ursprünglich die Praxis der Leichenfledderei besonders in England, bei der Mittellose die Anatomieinstitute illegal mit Seziermaterial versorgten, wurde der englische Term über die Interpretation von SF (Jack Finney 1954), wo fremde Intelligenzen Körper von Opfys übernehmen – ihnen aber ihr eigenes Bewusstsein lassend – zum Motiv eines Tracks auf dem 1984 erschienenen ersten Soloalbum S•F•X des populären Folk- und Experimentalmusikys Hosono Haruomi.
Was aber sonst ist Sprachenlernen, was sonst ist Sprechen? In diesem Sinn meinen wir den Term, inspiriert auch vom heftige Spasmen auslösenden Track, der, spürbar vergeblich, vor den Gefahren der Körperfremdbesetzung warnt.
Wie diese sprachlichen Ergriffenheiten in ganz verschiedenen Fachbereichen aussehen, berichten und besprechen an einem langen Abend voll mittelkurzer Vorträge einige der klügsten Autys und Denkys, die wir zwischen Wien und Berlin kennen.
Mehr Informationen: www.diffrakt.space/code-switching-body-snatching/