Theater/Tanz
e-werk weimar
07.09.2022
„Solastalgia“ | Uraufführung beim Kunstfest Weimar
„Solastalgia“ | Uraufführung beim Kunstfest Weimar
Am Kirschberg 4 99423 Weimar
2005 erfand der australische Naturphilosoph Glenn Albrecht den Begriff »Solastalgie«. Er setzt sich zusammen aus dem lateinischen Begriff für Trost (solacium) und der griechischen Wurzel (algia), die für Krankheit und Leiden steht. Anders als bei der Nostalgie, die sich auf räumlich und zeitlich entfernte Dimensionen bezieht, bezeichnet Solastalgie den Schmerz, den man erlebt im Augenblick der Erkenntnis, dass der Raum, den man bewohnt, der Ort, den man liebt, angegriffen wird. Er bezeichnet den stillen Schmerz und die Unmöglichkeit der Trauer.
Denn wo trauern wir eigentlich über diese Welt, die jetzt gerade vor unseren Augen verschwindet? Was macht unser Wissen um dieses Verschwinden mit uns, da wir die Gletscherschmelze beobachten, die Übersäuerung der Meere, das Verstummen der Himmel und der Wälder durch Fehlen der Vogel- und Insektenschwärme? Was bedeutet diese akustische Veränderung um
uns herum und wo wird diese Welt eigentlich begraben? Wo ist ihr Totem, ihr Ort der Trauer? Was, wenn es einen Ort gäbe, wo wir diese Welt beerdigen könnten? Und was, wenn der Ort an dem wir trauern, genau der Ort ist, um den wir trauern?
Thomas Köck geht in dem Projekt „Solastalgia“ zusammen mit anderen Künstler*innen im Rahmen des Kunstfests Weimar auf Spurensuche nach angegriffenen Orten in einem fürs Theater
vollkommen neuartigen und ökologisch abbaubarem Bühnenbild aus Pilzmycel.
Mehr Informationen und Tickets erhalten Sie hier.
Mit Unterstützung des Österreichischen Kulturforums Berlin.