Lesung

Li-Be digital

09.03.2021

Valerie Fritsch »Herzklappen von Johnson & Johnson«

Valerie Fritsch »Herzklappen von Johnson & Johnson«

© Suhrkamp Verlag
Zeit Dienstag, 09.03.202119:00 Ort Li-Be digital

Diese Veranstaltung ist leider abgesagt. Wir sind darum bemüht, einen Ersatztermin zu finden und danken für Ihr Verständnis.

 

Die Autorin Valerie Fritsch im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Stefan Willer

Alma und Friedrich bekommen ein Kind, das keinen Schmerz empfinden kann. In ständiger Sorge um ihren Jungen, ist es vor allem Alma, die ihn unaufhörlich auf körperliche Unversehrtheit kontrolliert. Jeden Abend tastet sie das Kind ab, um keine Blessur zu übersehen. Und nichts fürchtet die junge Mutter mehr als die unsichtbare Verletzung eines Organs, die ohne ein Zeichen bleibt. Halt findet Alma bei ihrer Großmutter, die jetzt, hochbetagt und bettlägerig und nach lebenslangem Schweigen, zu erzählen beginnt: vom Aufwachsen im Krieg, von Flucht, Hunger und der Kriegsgefangenschaft des Großvaters. Mit dem Kind auf dem Schoß, das keinen Schmerz kennt, sitzt Alma am Bett der Schwerkranken, die sich nichts mehr wünscht, als ihren Schmerz zu überwinden. Und in den Geschichten der Großmutter findet sie eine Erklärung für jene scheinbar grundlosen Gefühle der Schuld, der Ohnmacht und der Verlorenheit, die sie ihr Leben lang begleiten. (Valerie Fritsch „Herzklappen von Johnson & Johnson“ Suhrkamp, 2020)

Den kostenlosen Videostream sehen Sie am 09. März um 19:00 Uhr hier, sowie anschließend in der Mediathek des Literaturhaus Berlin und ein Monat lang in unserer Mediathek unter „Aktuelle Tipps“.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Literaturhaus Berlin.